Montagepunkt

… Im übrigen hat angeblich Don Juan darauf hingewiesen, wie Castañeda irgendwo im 3. Buch (glaub' ich) schreibt, dass es weder darum gehe ein Krieger, noch darum ein Zauberer zu werden. Es gehe darum ein Wissender zu werden. Das scheint Carlos mit der Zeit ganz vergessen zu haben.
Don Juan sagt, dass die einzige Art, die er kennt, das Selbstverständnis des Durchschnittsmenschen zu zerstören, ist, eine alternative Weltsicht zu lehren, damit die Ignoranz und Selbstgefälligkeit ins Wanken zu bringen, um schließlich alles wegzuwerfen und frei zu sein.
So wie er sich in den Büchern darstellt ist Carlos Castañeda am Weg hängengeblieben. (Und wer weiß, ob das nicht nur aus taktischen Gründen so geschieht.) Er beschäftigte sich später nur mehr mit allerlei Hokuspokus. Damit ist er vielleicht etwas beweglicher geworden und spannend hat er's auch gehabt, aber der lange Marsch hat anscheinend auch ihn zur Strecke gebracht. (Schön zu sehen, wie die Entwicklung von besonderen Kräften zur Falle wird.)

Ein Machttrip ist ein Machttrip, ob als Geschäftsmann oder als Schamanin. (Und wie ist's mit Huna?)

Besser als alle diese Umwege und Umständlichkeiten ist es, direkt und ohne Verzögerung zum Ursprung zurückzukehren, indem man danach fragt, wer es denn überhaupt ist, der glaubt, einen Montagepunkt zu haben...

„Kümmert Euch zu allererst um das Himmelreich, alles weitere wird folgen!”

Subhash am 22. Mai 2000 um 13:41