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zum „Freien Willen”??!!


Tag zusammen,

das stammt aus der heutigen "Süddeutschen Zeitung".
Liest sich recht amüsant.

Das Streiflicht

(SZ) Als wir klein waren, hatten wir manchmal die Vorstellung: Alles, was wir tun, ob wir heute mittag Leberkäs essen, ob wir uns in zwanzig Jahren verlieben, ob wir morgen nachmittag ins Kino gehen dürfen, wann wir eines Tages sterben werden - alles, was wir tun also oder was uns geschieht, steht bereits in einem großen Buch. Und wir vollziehen es nur nach. Ohne den Text dieses Buches zu kennen, vollziehen wir es nach. So dachten wir, manchmal. Nun lesen wir in der Für Sie von einer Untersuchung des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung, wonach jene Menschen zufriedener und erfolgreicher seien, welche ihre Entscheidungen aus dem Bauch heraus und mit dem Herzen träfen. Wer lange über Entschlüssen grübele, nach Argumenten suche, der mache es sich unnötig schwer. Das Innerste, in dem unwillkürlich eine Art Film ablaufe, der die mögliche Zukunft zeige, habe in Wahrheit die Entscheidung längst gefällt.

Der Bauch. Das Herz. Das Innerste. Seltsamerweise kommt gerade eine dpa-Meldung, wonach, neuesten Erkenntnissen der Hirnforschung zufolge, der Mensch zu dem, was er selbst für eine freie Entscheidung hält, gar nicht fähig ist. Man hat nämlich (was Hirnforscher nicht alles können!) den zeitlichen Abstand von Willensentschlüssen zu den auf ihnen basierenden Handlungen gemessen: Es ergab sich ein Zeitraum von exakt 350 Millisekunden - allerdings kam zuerst die Handlung und dann der Entschluss! Zum Zeitpunkt, an dem ein Proband sich entschied, seinen Finger zu krümmen, hatte sich der Finger sozusagen schon bewegt. Das Hirn, sagt ein Forscher, entscheide selbstständig auf der Basis aller möglichen Erfahrungen und Körpersignale. Und erst, wenn es seine Beschlüsse gefasst hat, sagt es uns Bescheid. Der freie Wille - eine Illusion. Wir tun nicht, was wir wollen. Sondern wir wollen, was wir tun.

Das ist als Erkenntnis, wie soll man sagen… irgendwie kränkend. Tag für Tag plagt sich unsereiner mit tausend Entschlüssen. Noch eine Tasse Kaffee oder nicht? Aktien kaufen oder nicht? Regenschirm mitnehmen oder nicht? Und dann muss man auf diese Weise erfahren: Offensichtlich werden wir von unbeeinflussbaren inneren Instanzen regiert. Offensichtlich unterhält das Hirn eine Art Nachrichtendienst mit Verbindungen in alle Körperteile. Offensichtlich entscheidet es dann, ohne uns zu fragen. Aber wer sind Wir? Wer ist Ich? Wie kommt es, dass wir denken, wir hätten etwas zu entscheiden, wenn doch Etwas in uns entscheidet? Wie dachten wir, als wir klein waren: Dass die Welt ein Rätsel wäre, welches wir irgendwann lösen würden oder jedenfalls verstehen.

Jetzt bleibt uns nur der alte jüdische Witz, in dem der eine zum anderen sagt: „Das Leben kommt mir vor wie eine Kettenbrück!” - „Wieso Kettenbrück?” -
„Weiß ich?”
Reinhold am 30. Mai 2000 um 13:40 Ende

„Man” hat wohl gar nix in der Hand, wenn man mal von Papier... absieht :o) Aber selbst das stimmt überhaupt nicht. Stimmt's? ;)

Reinhold am 30. Mai 2000 um 16:31 - Beginn

Meinst Du jetzt Klopapier? Blaues vielleicht? Ehrlich gesagt, unterm Strich reicht meine Erleuchtung grad mal für 'ne Handvoll ACIMs.

Also bei mir gibts schon so Gedanken , die glauben sie täten was… und Gedanken, die glauben, sie wären erleuchtet… aber spielt sich alles im Kopf ab… und jetzt, wo ich genau hinschaue, wird es richtig warm… wenn man sie untersucht, werden sie wieder, was sie waren - Energiewellen!

Pavlos am 30. Mai 2000 um 17:08 - Beginn

Ob man wohl zu Arschloch geboren worden ist? Grübel grübel!

Kennst Du eines? Ich eigentlich nicht, naja, vielleicht..., egal... Überall nur „Göttliche Vollkommenheit”. Berge sind Berge, Bäume Bäume, A… sind A…, Sch… ist Sch… Und alle A… (und alle Sch…) sind Göttliche Vollkommenheit. :))

Wird wohl alles das sein müssen, was es ist oder wonach's ausschaut. Und jeder wird wohl tun müssen, was zu tun ist…

Nee, hast recht , ich sollte auch nicht mit dem Gedankenkram kokettieren, zieht einen ja runter sowas…

Mittlerweile hab' ich keine Probleme mehr damit, sehr provozierend aufzutreten, scheinbar braucht auch so mancher „grobe Klotz” einen „groben Keil”.
Wenn das mit offenem Herzen geschieht, und etwas anderes steht mir/Dir nicht zur Verfügung, dann kann nix schief gehen.
Das wird die Bereitschaft sein, alles zu tun, um die Leute zu „öffnen”. „To fuck them open”, wie Isaac meinte. Das trifft wahrscheinlich nicht immer die Vorstellungen von „Sanftheit” und „Liebsein”… (Bäh, wie langweilig) :o))

In diesem Zusammenhang fällt mir David Deida ein. „Intimate Communion” und „Der Weg des Mannes”. Unbedingt lesen, der Kerl ist wirklich gut. Meine etwas ;) unklaren Vorstellungen von Liebe und Beziehung hat er schnell und mit "scharfer Klinge" ;) man könnte das auch „deutliche Worte nennen”, in den Ruhestand geschickt.

Ein A...?? Glaub' ich nicht! :))

Ja wollte ich unbedingt, aber hab dann den Namen vergessen! Fuck off the little motherfucker! Aber ich bin schon auch so einer, so ein verkappter motherfucker… deswegen dresch ich ja auf alles, was danach riecht drauf…
Werd die Bücher lesen! Hab schon Eisenhans gelesen, war nicht schlecht.… aber Deida scheint ja direkt mit der Wirklichkeit zu arbeiten! Wird bestimmt schmerzlich sein…

Was das Grübeln angeht, fällt mir auch nix G'scheites ein. Ich hab' schon einige Denker gefragt, ob sie mir sagen können, was sie tun müssen, um einen Gedanken zu haben. Bis jetzt kam dabei nichts Brauchbares raus. Außer Schweigen und Lächeln... :)


Tja, bin ich jetzt nu einer? Bei mir ist es so! Es ist immer sowas wie ein Fluß da… und bei Bedarf kommen da Worte raus!
Der Fluß ist aber immer da…


Was mir so aufgefallen ist, beim Denken, ist, dass man auch denken kann, ohne Gedanken zu haben. Klingt etwas drollig, ist aber ganz interessant. Jedes Wort hat ja „sowas wie eine Bedeutung”. Ich möchte das mal provisorisch eine „Stimmung im Gemüt” nennen, das was man da finden kann. Z.B. Blume, Gulasch, Liebe... all das kann man auch „spüren”. Man kann auf die „formulierten Gedanken” verzichten und nur diese „Wahrnehmungen laufen lassen”. Ohne Geplapper, innerlich. Das hat auch den Vorteil, dass es schneller geht und nicht so anstrengt :) Bevor man sprechen lernt, hat man eh nichts anderes.

Reinhold am 30. Mai 2000 um 16:31 - Ende

Jaja ich weis was Du meinst… und ich finde diesen verbalen Zustand ziemlich lästig… ah jetzt wirds wieder ganz warm im Kopf… Mensch, Dein Hinweis ist richtig gut für mich… Dieses Ausformulierte… und Du bist da jetzt draußen aus dieser Degeneration? Klingt sehr schön! Preverbal nennt man das ja…

Harrharrschonwieder!
Pavlos
Pavlos am 30. Mai 2000 um 17:08 - Ende

Wie „weit eine Erleuchtung reicht”, hängt wohl damit zusammen, wie weit dieses, wie nennt sich das gleich wieder, Raja-Guna-Feuer (nettes Bildchen), sein Werk vorangetrieben hat. Ich verlasse mich da immer auf das, was die Leute das Unterbewußte nennen. Im Zweifelsfalle ;) halte ich also den Mund.

Wenn mich nicht alles täuscht, berichten die meisten vom „Aufwachen” als einem Erlebnis, kurz und eindrucksvoll, wenn mich nicht alles täuscht, nennen es die meisten unpersönlich, dieses Erwachen. Bei Dürckheim heißt das „die große Erfahrung”, denke ich. Ich schätze, dass diese „große Erfahrung” dich so tief und gründlich „umkrempelt”, bis sehr, sehr tief in dieses sog. Unterbewußte hinein, dass damit eigentlich das Wichtigste schon geschehen ist und du zu dem wirst, was man vielleicht ein „offenes Tor” nennen könnte (auch ein schönes Bild). Offen, ob der „Rest von diesem Ego” das blockieren möchte oder nicht, ist nicht mehr wichtig.

Reinhold am 30. Mai 2000 um 19:36