Emanuel Raab: „Winterwald”

Emanuel Raab: „Winterwald”

Buch zur Austellung

Kein Unterholz, Fichten in Reih und Glied, gerade gewachsen und vor allem schnell: Das bedeutet dem Ökonomen „Wald”. Nicht so Emanuel Raab, der Mittelformatkamera und Stativ ins Dickicht geschleppt und wundervoll komponierte, zarte und meditative Fotografien gemacht hat. Sie sind in Berlin noch bis 29. April und im Buch zur Ausstellung aus dem Kehrer-Verlag zu sehen. „Die Zeit” hat ihr eine Fotostrecke gewidmet.
Auf starke Effekte darf man nicht aus sein, wenn man von diesen Bildern etwas haben will. Ihre Schönheit ist subtil: zarte Farbigkeit, meisterhafte Schärfeverteilung und das Motiv immer das selbe, nämlich der Wald selbst – und nicht etwa einzelne Pflanzen –, Gestrüpp und dahinter immer wieder Tümpel, Bäche, Lacken gerade zu erahnen.
An den Kommentaren unter der „Zeit”-Fotostrecke sieht man, wie viele Leute damit nichts anfangen; sie können nicht so sehen, wie es Emanuel Raab getan hat. Man muss sich in Ruhe Zeit nehmen … und ja, zugegeben, das kleine Format im Internet ist nicht hilfreich. Das schön gemachte Buch zur Ausstellung zeigt Raabs „Winterwald”-Fotografien schon größer (etwa A4), aber wenn Sie Gelegenheit haben, dann gehen Sie in die Alfred-Ehrhardt-Stiftung in Berlin, dort sehen Sie Drucke auf Büttenpapier in 40 x 60 cm Größe, was den Bildern sicher gut tut. Und sehen Sie, in Stille und Muße!

 Aufrufe dieser Seite: 9.801

↓ Ähnliche Artikel

  • Leonard Cohen ist tot
    Er hat auf seiner letzten CD „Hier bin ich, ich bin bereit” gesungen. So möchte ich auch gehen. Weiterlesen
  • Das Wesen der Dinge
    Welkender Wiesen-blumenstrauß Mitten im heißesten Sommer kündigt sich schon sein Vergehen an. Die ersten Felder werden abgeerntet, immer mehr Blütenpflanzen verwelken, die Tage werden schon wieder deutlich merkbar kürzer. Der selten gewordene Rittersporn, der uns zahlreich mit seinen zarten Kerzen so freundlich überrascht hat, blüht ab, und die ersten Dahlienblüten verwelken. Sogar schon hier, wo die Vegetation Weiterlesen
  • Allee bei Klein-Reichenbach
    Wenn man auf der niederösterreichischen Bundesstraße 2 Richtung Gmünd fährt, sieht man rechter Hand bald nach Schwarzenau eine alte Allee. Sie führt nach Klein-Reichenbach und beeindruckt mich immer wieder. Schon vor Jahren ist sie mir aufgefallen, und immer wieder höre ich auch von anderen, wie wunderschön doch diese Allee sei. Ich habe schon oft versucht sie zu Weiterlesen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert