1 Woche, 1 Kamera, 1 Objektiv, 1 Blende

Subhash: „Eins #7993”

„Eins #7993”

Eine Woche mit etwas Zeit ein eigenes Projekt zu verfolgen. Relativ viel in der Natur unterwegs. Eine Kamera dabei (Olympus E-5), kein Stativ, aber ein lichtstarkes Telezoom (Olympus Zuiko 35-100 mm, f/2 durchgehende Offenblende). Einen 2-fach Telekonverter (kaum benutzt) und einen Verlängerungstubus für Nahaufnahmen (wenig benutzt). 2 Graufilter (6,7 EV und 3 EV). Zusätzliche Einschränkung: die ganze Woche nur eine einzige Blende verwenden!

Einschränkungen können einen zwingen die Augen erneut zu öffnen, gewohnte fotografische Lösungen nicht anwenden zu können und daher ein bisschen kreativer zu sein. Das ist nicht garantiert, aber höchstwahrscheinlich lernt man etwas dabei, das einem auch im fotografischen Alltag hilft und das Sehen schärft. Weiterlesen

Neue Fotozeitschrift „Photograph”

Cover “Photograph”

Craft & Vision bringt eine neue Fotozeitschrift als werbefreies PDF um nur 8 US$ pro Ausgabe oder 24 US$ für das Jahresabonnement (4 Ausgaben). Die erste Nummer hat 132 Seiten, bringt Portfolios dreier Fotografen und viele Artikel, die mit Herz und Hirn geschrieben wurden (d.h. zeigen, dass es nicht nur um technische, sondern vor allem auch um künstlerische Belange geht). Weiterlesen

Über Fotografie

Subhash: «Pormelado #3057»

«Pormelado #3057»

Wir betrachten die Photographie, das Bild an unserer Wand, als das Objekt selbst (Mensch, Landschaft, etc.), welches auf ihr dargestellt ist.

Dies müsste nicht sein.

(Ludwig Wittgenstein)

Jede Sprache im weiteren Sinn korrumpiert, lähmt und betäubt für gewöhnlich – nicht nur die der Fotografie, für die das Susan Sontag anmerkt. Sprache macht einerseits wahrnehmbar, indem sie sozusagen Behältnisse für den doch recht undifferenzierten Energiefluss bereit hält, doch sie prägt und zensuriert damit jede Wahrnehmung und lässt diesen Umstand dann vergessen. Sie stellt die Bausteine zur Verfügung, aus denen wir Erinnerungen bauen (und ohne Erinnerung keine Wahrnehmung), diese Modellbauwelt, die wir gewöhnlich für wahr nehmen. Sind uns die Bausteine sehr vertraut und verwenden wir sie immer auf die selbe Weise, dann ist unsere Welt grau, langweilig, leblos und altbekannt. Manche Wahrnehmung ist mit mancher Sprache auch einfach gar nicht möglich. Aber ebenso wie es Menschen gibt, die sich und Andere mit Hilfe von Worten aus der Betäubung heraussingen können, gibt es Überwinder*innen der Stumpfheit auf jedem Gebiet des „Hantierens mit Symbolen” (was „Sprache” letztlich bedeutet). Das sind Künstler*innen, die erst an die Grenzen gehen, an die Absperrungen, und dann darüber hinaus. Weiterlesen

In welchen Himmel kommen tote Sonnen?

Cover Henri Huhki Edelbauer: „In welchen Himmel kommen tote Sonnen?”

Zugegeben: Es ist kein Fotobuch: Im Inneren befindet sich ein einziges Bild (das zeigt den Autor und ist schlecht gedruckt), und sonst gibt es nur eines am Cover, das sehen Sie hier links (groß auf Anklicken). Warum also wird dieses Buch hier vorgestellt, hier in einem Fotoblog? –

Nun, weil es ein philosophisches Fotoblog ist und Huhki mit diesem Buch ein philosophisches Werk vorlegt, dass auch Fotograf*innen inspirieren kann, geht es doch oft genug in seinen Texten um Wahrnehmung, Erkenntnis und Kreativität, worauf der geneigte Leser, die stöbernde Leserin dann mit Neugier, Begeisterung, Verwirrung, Verwunderung und/oder Unverständnis reagieren mag, ungefähr in dieser Reihenfolge, wobei ein Gefühl dabei nicht die vorigen auslöscht, sondern sich nur – zeitweise dominant – druntermischt, und Unverständnis auch nicht das ist, was bleibt, sondern ein Amalgam aus allen Reaktionen. Fad wird einem jedenfalls nicht dabei. Weiterlesen

„Es malt mich” (oder: Meine Beziehung zur abstrakten Kunst)

Rahi: „Butterfly Newborn”

Rahi: „Butterfly”

Als autodidaktischer Künstler beschäftige ich mich mit großer Begeisterung und Hingabe mit der Malerei. Seit 1999 sind so mehrere hundert „Bilder” entstanden, die immer mehr aus meinem Bauch als aus dem Kopf entstehen. Bevorzugt am Morgen entstehen so die Bilder wie von alleine – es malt mich! Mein eigener Anspruch löst sich auf, und ich genieße es, mich auch selbst zu überraschen. Oft kommt der „Sinn” erst nachher hinein. Wie z.B. im vorliegenden Bild  BUTTERFLY. Weiterlesen

Fotografie – selbstversunken

Veronika Wandl: „DSC_0075h” (Ausschnitt)

Etwas taucht auf in meinem Blick-/Riech-Feld, lockt mich. Es ist schwer zu beschreiben. Ein Prozess von Werkzeug-Sein. Etwas wird aufgegriffen, etwas tut weiter, sammelt die abgefallenen Pfingstrosen-, Kletterrosen-, Malven- und Schwertlilienblätter, legt sie auf Papier, holt das „Maschindl“ und be-dient es; selbstversunken. Ähnlich geht es am Computer weiter, etwas wird in mir berührt von dem, was mir da entgegenkommt, und findet die Verbindung zur Essenz.

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Den Brunnen der Kreativität auffüllen

Subhash: „Ysperklamm”

„Ysperklamm”

Für manche Menschen sind Worte wie Kreativität oder Inspiration nur Wischiwaschi. Für sie ist mit Fleiß, Wissen und viel Arbeit alles getan. Vielleicht stimmt das ja auch (für sie). Vielleicht sind sie ständig so begnadet, dass ihnen gar nicht auffällt, dass sie andauernd von einer Muse geküsst werden. Vielleicht aber wurden sie noch nie geküsst und kennen den Unterschied weder aus eigener Erfahrung, noch wissen sie, dass es ohne Inspiration (d.i. „Begeisterung”) keine großartigen Bilder geben kann. Weiterlesen

Kreative Arbeit mit dem Lensbaby

Oder: Etwas Ordnung ins Chaos setzen

Lensbaby Composer Pro mit Optik „Sweet 35”

Lensbaby Composer Pro für FourThirds

Ich glaube, was wir in den Schulen und auf Universitäten lernen, ist nicht alles. Ich glaube, was uns die Zeitungen, Magazine, das Fernsehen und das Internet zeigen, ist nicht die ganze Welt. Ich glaube daran, dass Fotografieren die Wahrnehmung erweitern kann. Sie ist ein Mittel mehr von der Welt zu erfahren, indem man lernt auf andere Art zu sehen.

Jedes Objektiv fordert das „Sehen”, die Kraft der Vorstellung auf andere Weise. Während manche die Spezialobjektive von Lensbaby verächtlich als bloße Spielerei abtun, mein ich, dass auch sie das Potential haben, Kreativität und Inspiration aufzufrischen und das Sehen und damit das Leben ein wenig zu bereichern. Weiterlesen