Über Fotografie

Subhash: «Pormelado #3057»

«Pormelado #3057»

Wir betrachten die Photographie, das Bild an unserer Wand, als das Objekt selbst (Mensch, Landschaft, etc.), welches auf ihr dargestellt ist.

Dies müsste nicht sein.

(Ludwig Wittgenstein)

Jede Sprache im weiteren Sinn korrumpiert, lähmt und betäubt für gewöhnlich – nicht nur die der Fotografie, für die das Susan Sontag anmerkt. Sprache macht einerseits wahrnehmbar, indem sie sozusagen Behältnisse für den doch recht undifferenzierten Energiefluss bereit hält, doch sie prägt und zensuriert damit jede Wahrnehmung und lässt diesen Umstand dann vergessen. Sie stellt die Bausteine zur Verfügung, aus denen wir Erinnerungen bauen (und ohne Erinnerung keine Wahrnehmung), diese Modellbauwelt, die wir gewöhnlich für wahr nehmen. Sind uns die Bausteine sehr vertraut und verwenden wir sie immer auf die selbe Weise, dann ist unsere Welt grau, langweilig, leblos und altbekannt. Manche Wahrnehmung ist mit mancher Sprache auch einfach gar nicht möglich. Aber ebenso wie es Menschen gibt, die sich und Andere mit Hilfe von Worten aus der Betäubung heraussingen können, gibt es Überwinder*innen der Stumpfheit auf jedem Gebiet des „Hantierens mit Symbolen” (was „Sprache” letztlich bedeutet). Das sind Künstler*innen, die erst an die Grenzen gehen, an die Absperrungen, und dann darüber hinaus. Weiterlesen

Das unterstützen, was man mag

Dieser Artikel ist überholt: Ich habe die Flattr-Buttons wieder entfernt, nachdem sie so gut wie gar nicht benutzt wurden und ich dadurch keinerlei Einnahmen hatte.

Flattr: Das unterstützen, was man magFlattr: Das unterstützen, was man mag

Flattr-Buttons

Wer am Mittwoch Mittag oder danach in dieses Fotoblog geschaut hat und schon früher einmal hier war, hat’s wahrscheinlich sofort bemerkt: Es gibt was Neues. Ich habe mich entschlossen, einen Versuch mit Flattr zu machen. Wer es nicht kennt: Flattr ist eine Möglichkeit auf einfache Art die Ersteller*innen von geschätztem Internet-Inhalt zu unterstützen.

Wer mein Blog gerne liest und meine Fotos gerne sieht, aber vielleicht keinen Platz an seinen Wänden hat um eine meiner Fotografien aufzuhängen und auch keine Zeit meine eBooks zu kaufen und zu lesen und auf diese Art meine Arbeit zu fördern, der kann mir nun durch Flattr einen kleinen Betrag zukommen lassen. Oder auch einen großen! 🙂 Weiterlesen

Verano tardío

Subhash: «Verano tardío»

«Verano tardío»

Eine ruhige Gartenszene, die mir heute morgen ein Gefühl gab, das zu diesem Bild führte. Ich werde diesmal hier beschreiben, auf welche Art ich versucht habe, die Stimmung, in die mich dieses Motiv versetzte, ins Bild zu übertragen. Weiterlesen

Mit Polaroid bewusster fotografieren

Die Polaroid „Spirit 600 CL”; © Timo M.

Polaroid „Spirit 600 CL”
© Timo M.

Von analog zu digital …

Meine ersten fotografischen Gehversuche liegen gut zwanzig Jahre zurück. Die Beschränkungen des viel zu kurzen Films, das lange Warten auf die entwickelten Bilder, die Freude und häufig auch Enttäuschung über die Ergebnisse sind noch gut in Erinnerung. Nach einer ganzen Weile Abstinenz kaufte ich mir vor einigen Jahren eine digitale Kamera und die Begeisterung über die scheinbar überwundenen Schranken folgte schnell.

Ein Hoch auf die digitale Fotografie! Hat man die häufig schmerzlichen hohen Anschaffungskosten erst einmal „weggesteckt”, entstehen Bilder am Fließband – es kostet ja schließlich nichts. So kam ich häufig nach einem fotografischen Ausflug mit Unmengen an Fotos zurück und war doch selten zufrieden. Weiterlesen

Weiches Licht für Portraits um die Mittagszeit

Undine-Brunnen, Baden bei Wien (Detail)

Nicht immer streuen Wolken das Mittagslicht

Das Licht am Morgen ist sanft, weich und arbeitet bei schönem Wetter Strukturen trotzdem gut heraus. Ähnlich das am Abend.

Was aber, wenn wir ausgerechnet Portraits um die Mittagszeit bei strahlendem Sonnenschein fotografieren müssen und kein aufziehendes Gewitter, wie am Bild links, das Licht dämpft? Widerspricht das nicht den Grundregeln der (Portrait-) Fotografie? – Nun, es gibt ein paar einfache Tricks, auch um diese Zeit mit einfachen (oder auch gar keinen) Hilfsmitteln zu gut durchzeichneten Portraits zu kommen. Weiterlesen

Kreative Arbeit mit dem Lensbaby

Oder: Etwas Ordnung ins Chaos setzen

Lensbaby Composer Pro mit Optik „Sweet 35”

Lensbaby Composer Pro für FourThirds

Ich glaube, was wir in den Schulen und auf Universitäten lernen, ist nicht alles. Ich glaube, was uns die Zeitungen, Magazine, das Fernsehen und das Internet zeigen, ist nicht die ganze Welt. Ich glaube daran, dass Fotografieren die Wahrnehmung erweitern kann. Sie ist ein Mittel mehr von der Welt zu erfahren, indem man lernt auf andere Art zu sehen.

Jedes Objektiv fordert das „Sehen”, die Kraft der Vorstellung auf andere Weise. Während manche die Spezialobjektive von Lensbaby verächtlich als bloße Spielerei abtun, mein ich, dass auch sie das Potential haben, Kreativität und Inspiration aufzufrischen und das Sehen und damit das Leben ein wenig zu bereichern. Weiterlesen

Keine Verbrecherfotos mehr!

Cover David duChemin: “Forget Mugshots”

Sie fotografieren interessante, liebe, lustige und schöne Leute und immer werden daraus nur „Verbrecherfotos”? Ich glaube, die passende Technik kann helfen, das zu ändern. Damit meine ich weder, dass Sie sich jetzt ein Fotostudio anschaffen oder auch nur mieten sollten, noch dass Sie ein Studium der Portraitfotografie absolvieren müssen, nein, es gibt einfache Hinweise, die helfen, ein Portrait bei vorhandenem Licht so zu gestalten, dass es dem Wesen des abgebildeten Menschen gerecht wird. Weiterlesen

Zusammengestoppelt

Subhash: „Die Schwechat im Badener Erholungsgebiet ,Holzrechenplatz’” (Belichtungsüberblendung)

Belichtungsüberblendung mit Ultraweitwinkel

Ein Ultra-Weitwinkel-Objektiv bekommt bekanntermaßen sehr viel auf’s Bild. Meines hat einen Bildwinkel von 104° horizontal (114° diagonal, 81° vertikal).

Weniger bekannt ist, dass dadurch eben auch oft ein immens großer Kontrastumfang aufgezeichnet werden soll, was ein Sensor heutzutage nicht schafft.

Was also tun? Weiterlesen

Update zur Olympus E-5

Cover Reinhard Wagner E-5 Update

In der Summe ihrer Eigenschaften gilt die E-5 – trotz der moderaten Auflösung von 12 Megapixeln – als eine der besten digitalen Spiegelreflexkameras der Welt – mit einem unschlagbaren Preis/Leistungsverhältnis.

So schreibt Reinhard Wagner im kostenlosen Update zu seinem „Profibuch Olympus E-System”. Weiterlesen

π und Φ

Kachelung mit Quadraten in Fibonacci-Zahlen-Seitenlängen

Fibonacci-Kacheln (cc) Borb

Unlängst habe ich mir wieder den Film „Pi” von Darren Aronovsky angesehen und wurde dadurch an die Fibonacci-Reihe erinnert, die eine zunehmende Annäherung an den Goldenen Schnitt (Φ) beinhaltet.

Das Verhältnis zweier aufeinander folgender Zahlen dieser Reihe ergibt ungefähr Φ, und je weiter man dieser Reihe folgt, desto genauer wird die Annäherung. Weiterlesen

Gratis-eBook: 11 Wege zu besseren Fotografien

Cover „11 Ways to Improve Your Photography”

Von Craft&Vision ist ein neues eBook erschienen: „11 Ways to Improve Your Photography” (Englisch). Ich kenne nun zwei Dutzend dieser eBooks von David duChemins Verlag, die man ohne spezielle Hard- oder Software lesen kann, und alle sind sie für mich Inspiration und Freude. Daher biete auch ich sie an, und wenn Sie auf einen Link zu einem dieser eBooks klicken oder auf ein Werbebanner und es dann kaufen, bekomme ich ein paar Cents an Provision, was dieses Blog und meine Fotografie unterstützt. (Das war einmal.)
11 Ways to Improve” aber ist aus folgendem Grund außergewöhnlich: Es ist gratis! Dabei ist es sehr schön aufgemacht und zeigt viele sehenswerte Fotografien. 11 Autor_innen schreiben über einige der wichtigsten Möglichkeiten, die eigenen Fotos zu verbessern, was auch immer „besser” für Sie selbst bedeuten mag: intensivere, aufmerksamere, emotionellere, technisch bessere, ungewöhnlichere, besser komponierte, dynamischere, strahlendere Bilder … Dieses Buch kann engagierten Anfänger_innen bis zu wahren Könner_innen der Fotografie nützen. Weiterlesen

Wann Kunst nicht von Können kommt

Subhash: «Alba» (Beispiel für nicht gekonnte Fotografie?)

«Alba»: nicht gekonnt?

Im Nationalsozialismus war man sich sicher, dass es Zweck der „entarteten Kunst” sei, den „angeborenen Schönheitssinn des deutschen Menschen zu ertöten” und „das auch politisch angestrebte Chaos” zu verwirklichen. Wessen Kunst nicht vom Können, wie es die Nationalsozialisten anerkannten, käme, der „verkörper[e] die mit künstlerischen Mitteln unterstützte Volksverdummung”. 1)

Auch heute noch hört man dieses geflügeltes Wort oft; gerne wird behauptet, dass es das Können sei, was die Kunst ausmache. Diese Leute sprechen, so meine ich, über Kunstfertigkeit. Über handwerkliches Können, das man tatsächlich nicht gering schätzen sollte, aber das doch mit Kunst nicht notwendigerweise zu tun hat. Auch ich bewundere Könner_innen ihres Handwerks, mehr aber noch Künstler_innen. Weiterlesen