Das sensible Chaos

Subhash: «El espinazo celestial #7098»

«El espinazo celestial #7098»

Eines meiner liebsten alten Bücher ist „Das sensible Chaos – Strömendes Formenschaffen in Wasser und Luft” von Theodor Schwenk aus dem antroposophischen Verlag „Freies Geistesleben”, Stuttgart, 1962.

Schwenk: „Das sensible Chaos”

Der Titel bezieht sich auf Novalis’ „Fragmente”, der das Flüssige als das Unbestimmte, aber Bestimmbare empfand, eben als „sensibles Chaos”. Das Buch beschäftigt sich mit Strömungswissenschaft, so könnte man sagen. Die vielfältigen Formen strömenden Wassers und strömender Luft, die sie beim Treffen auf Hindernisse oder beim Zusammenfließen mehrerer Ströme annehmen, werden gezeigt und verglichen, und es wird offensichtlich, das hier eine „Ursprache” der Natur „gelesen” werden kann. Das Adernetz eines Flusses entspricht dem des Menschen, Flugorgane von Pflanzen (Flugsamen) ahmen verschiedenen Bewegungsphasen des Vogelflugs nach, im Kehlkopf finden sich zahlreiche Grenzformen, die sich ebenso zwischen bewegtem und ruhendem Wasser bilden. Die zahlreichen Abbildungen und Fotografien machen anschaulich, wie verwoben und eingebunden das ist, was wir als Einzelphänomene oder -wesen wahrnehmen.
Meine Serie «El espinazo celestial», aus der die gezeigten Bilder stammen, ist eine Hommage an diese Arbeit Theodor Schwenks.
Subhash: «El espinazo celestial #7096»

«El espinazo celestial #7096»

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