Der 6. Fotografische Salon + Gewinnspiel

Heute fand der sechste Fotografische Salon in Schwarzenau statt. Sein Thema: „Experimente mit Kerzenlicht”. Erstaunliche Ergebnisse wurden erreicht, und obwohl digital fotografiert wurde, entstanden alle Effekte, auch der, der hier zu sehen ist, auf analogem Weg. Es handelt sich also nicht um Computergrafik, sondern um klassische Fotografie:
Subhash: „Experiment #510”

Gewinnspiel

Wer nun am genauesten beschreiben kann, wie dieses Bild entstanden ist, oder auch am poetischsten, gewinnt ein Exemplar meines Buches „Abstrakte Fotografie”. Einsendeschluss ist der 31. Dezember 2017, 23:59 Uhr. Einsendungen bitte an subhash@fineart-fotografie.at.

Ergänzung (Rätsellösung) vom 4.1.’18

„Kerzenlicht #849”

Die rotierende Kerze

Jetzt sei’s verraten, wie das Rätselbild beim sechsten Fotografischen Salon entstanden ist. Das Thema dieses Treffens war ja „Experimente mit Kerzenlicht”, und eine Kerze spielte auch tatsächlich eine wichtige Rolle.
Wir probierten zuerst Lichtspuren aufzunehmen, indem wir die Kerze auf einen alten Plattenspieler-Teller stellten und sie rotieren ließen; das war nicht so interessant. Zusätzlich die Kamera zu bewegen ergab ein Gewurschtel aus Lichtspuren.

„Kerzenlicht #842”

Lichtspurengewurschtel

Dann wurde wieder einmal das „Kathedralenglasfilter” hervorgeholt und ganz knapp vor die Frontlinse gesetzt (5 mm Abstand). Zwischen Objektiv und Kamera kam noch ein Verlängerungstubus, weil sich herausstellte, dass es interessantere Bilder ergab, wenn der Fokus sehr nah eingestellt wurde. Die Kamera am Stativ und die Kerze bis auf leichtes Geflacker bewegungslos. Jetzt entstanden seltsame Geflechte, die an Neuronen erinnern (wie ein Gewinnspiel-Einsender feststellte).

Kathedralenglas

Kathedralenglas

Ja, das ist das ganze Geheimnis: Eine Kerze wurde ohne weitere Beleuchtung in einem dunklen Raum durch Kathedralenglas hindurch mit Makroeinstellung fotografiert.
Erraten hat das niemand. Poetische Einsendungen, darunter einen Haiku, gab es aber schon. Auch dieser sprach eine unrichtige Vermutung aus:

Ein grünes Kohlblatt
schimmernd im Kerzenlichte
tut wohl! Auch ganz satt?

Nun finde ich es in der abstrakten Fotografie ja gar nicht wichtig, zu erkennen, was oder wie da fotografiert wurde. Gerade wenn man das nicht sieht und nicht hinterfragt, ist man frei, seine Assoziationen laufen zu lassen. In diesem Fall der Kerzenlicht-Experimente wollte ich das überraschende Ergebnis aber auch denen zeigen und beschreiben, die diesmal nicht dabei waren …
A propos: Der siebente Fotografische Salon findet im Jänner 2018 wieder am dritten Freitag ab 16 Uhr statt (kostenlos/Spende). Vielleicht sehen wir einander am 19.1. oder später bei einem unserer Workshops? Der erste im neuen Jahr findet im März in Zwettl statt.

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