Hochfrequenzfotografie?

Subhash: „Prag #8380”

Frequenz ist ein Lieblingswort mancher Leute, die sich im Umfeld des Handels bewegen. Von Immobilienleuten beispielsweise, die eine Geschäftslage anpreisen. So als ob es von sich aus schon gut wäre, wenn viele Menschen vorbeigehen. Angedeutet wird, dass manche auch reingehen werden und von diesen wiederum manche etwas kaufen werden. Und wenn viele vorbeigehen, werden viele reingehen usw. usf. Man versteht die Logik.
Nur stimmt sie halt oft nicht mit der Realität überein. Es geht nicht um die Menge, es geht um die „richtigen” Leute. Und je mehr ein Angebot dem Mainstream widerspricht, desto wichtiger ist es, Menschen zu finden, die eine gewisse Nähe zu einem selbst haben. Mir ist ein einziges interessantes Gespräch während einer meiner Ausstellungen wichtiger, als eine möglichst hohe Besucher*innen-Frequenz.
Es kann uns, denen die Fotografie mehr bedeutet als den meisten anderen, ja auch nicht darum gehen, möglichst viele Fotos aufzunehmen, um nach obiger Logik vielleicht doch ein paar gute Bilder dabei zu haben. Auf diese Weise lernt man weder zu fotografieren, noch zu sehen. Ja, es ist sogar fraglich, ob der oberflächliche Blick, abgestumpft durch die hohe Frequenz, überhaupt imstande ist das Potential einer Aufnahme zu erkennen …

„In der Ruhe liegt die Kraft”

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