In welchen Himmel kommen tote Sonnen?

Cover Henri Huhki Edelbauer: „In welchen Himmel kommen tote Sonnen?”

Zugegeben: Es ist kein Fotobuch: Im Inneren befindet sich ein einziges Bild (das zeigt den Autor und ist schlecht gedruckt), und sonst gibt es nur eines am Cover, das sehen Sie hier links (groß auf Anklicken). Warum also wird dieses Buch hier vorgestellt, hier in einem Fotoblog? –

Nun, weil es ein philosophisches Fotoblog ist und Huhki mit diesem Buch ein philosophisches Werk vorlegt, dass auch Fotograf*innen inspirieren kann, geht es doch oft genug in seinen Texten um Wahrnehmung, Erkenntnis und Kreativität, worauf der geneigte Leser, die stöbernde Leserin dann mit Neugier, Begeisterung, Verwirrung, Verwunderung und/oder Unverständnis reagieren mag, ungefähr in dieser Reihenfolge, wobei ein Gefühl dabei nicht die vorigen auslöscht, sondern sich nur – zeitweise dominant – druntermischt, und Unverständnis auch nicht das ist, was bleibt, sondern ein Amalgam aus allen Reaktionen. Fad wird einem jedenfalls nicht dabei.

Der Buchtitel, mehr als Spiel mit der Sprache und ziemlich genial gewählt, wenn auch nur ein „Scheinproblem” vorstellend, hervorgegangen aus mangelndem Kritikbewusstsein dem Anschein und der ihn beschreibenden Sprache gegenüber, wie mir scheint, deutet dennoch einen nennenswerten Gedanken an: Umfasst der Himmel denn nur Sonnen – tot oder lebend – oder etwa auch mich, tot und auch noch lebend? Und wenn ja, warum bemerke ich, lebend, so selten und so wenig von himmlischen Gefühlen?
Das Buch liegt vor mir auf dem Schreibtisch und ich betrachte es mit freudigem Wohlwollen und überdurchschnittlich großer Leselust. „Wenn Nietzsche von ,fröhlicher Wissenschaft’ sprach, wird dieses Wort bei Edelbauer Fleisch”, wird Erich Schirhuber auf der Rückseite zitiert. Das kann man guten Gewissens sagen. Neben herausfordernden Denkmäandern um seine Themen Zeitweiser, Naturgeschichten, Miterlebnisse und Aufstandsmoden, sowie sehr feinen Liebesgedichten hat Huhki, nicht nur GEA-Kund*innen und nicht nur aus dem brennstoff bekannt, ebenso ein paar recht schräge Geschichten als shortest stories geschrieben. Auch diese können Antworten provozieren und noch besser: Fragen stellen.
So wie ich Huhki kenne, hat er nichts dagegen, wenn ich hier zu einer Leseprobe („Der Tag, an dem mein Tod den Tod umbrachte”; PDF) verlinke, der einst der Abdruck verweigert wurde und die daher damals „nur” im Internet Verbreitung fand. Bequemer liest es sich jetzt aber doch handlich gedruckt:
Henri Huhki Edelbauer
„In welchen Himmel kommen tote Sonnen? –
Literarische Antworten auf philosophische Fragen in Prosa und Lyrik”
Edition Roesner – artesLiteratur
218 Seiten; 17,90 € (in Ö) bzw. 17,35 € (in D)
ISBN 978-3-902300-69-0
In Ihrer Buchhandlung und bald auch bei Amazon. (Bei Amazon nur notfalls bestellen; Ihr*e Buchhändler*in muss auch leben!)
Achtung:
Henri Huhki Edelbauer präsentiert sein neues Buch mit Lesung

  • am Freitag, den 5. Oktober ’12 um 19 Uhr im Café Mölkerhof, Hauptstraße, Mödling
  • im „Jazzcafe Sofa”, Wien 7, Lindengasse 3, am Donnerstag, den 11. Oktober ’12 um 19 Uhr.

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