Normal ist egal

Wenn eine Fotografin über das banale Selfie hinausgekommen ist, ein Fotograf sich zum „engagierten Amateur” hochgearbeitet, ein bisschen was an Literatur konsumiert und den einen oder anderen Workshop besucht hat, dann beginnt für so jemanden unter all den anderen neuen Begriffen auch das „Normalobjektiv” herumzugeistern. Da würde man was lernen, wenn man das verwendet, heißt es (frau auch), es sei der Klassiker unter den Objektiven. Eine Festbrennweite verwenden, wird empfohlen, nicht herumzoomen (stattdessen das „Turnschuhzoom” verwenden, wird fälschlich von den Auskenner*innen empfohlen). Jede*r, der oder die etwas auf sich hält, muss erst einmal die „Normalbrennweite” meistern bevor man (oder frau) zu etwas Exotischerem greift, wird verlautbart. – Na ja. Weiterlesen

Abendregen

Manchmal … manchmal kann man fast nicht glauben, dass einem das selbst passiert und man nicht einen Film sieht. Durch das unglaubliche Licht aufmerksam geworden, das durch das Bürofenster herein leuchtete, rannte ich mit Stativ und Kamera hinaus um Fotos zu machen. Der Himmel so eindrucksvoll, dass einem die Tränen kommen könnten! Es regnete leicht, der Sonnenuntergang und die Wolken mischten eine eindrucksvolle Farbpalette, ein Reiher flog über mich hinweg … Weiterlesen

Ein Denkmal der Vergeblichkeit?

Angeblich war ich der einhundertunderste Fotograf, der diesen Saal in der Kunstfabrik Groß Siegharts fotografierte. Das Interesse verwundert nicht, denn das Durcheinander, die alten Webstühle, der Schmutz: All das ergibt reizvolle Strukturen, zahllose Muster der Wiederholung und ein eindrucksvolles Beispiel für das möglicherweise letztendliche Schicksal der Manifestationen menschlichen Erfindergeistes: die Nutzlosigkeit. Welch starkes Vorstellungsvermögen, wie viel Mühe, Geschicklichkeit und Erfahrung stecken doch in diesen Maschinen! Und doch kann sie jetzt hier im einstigen Zentrum der Waldviertler Textilindustrie niemand mehr brauchen. Nichteinmal Museen haben noch Verwendung dafür. Da könnte man schon biblisch werden:

Ich betrachtete alle Werke, welche betrieben werden unter der Sonne; und siehe, alles ist nichtig und eitles Streben.

(Koh 1/14)

Einen Nachmittag habe ich mit meiner Kamera herumgestöbert und mich beeindrucken lassen. Die hier gezeigten Bilder sind ein Zwischenstand und mein Ausgangspunkt für die weitere, künstlerische Auseinandersetzung. (Ein Kugelpanorama gibt’s am Ende der Seite.) Weiterlesen

Das Infrarotfischauge über Wasser

Subhash: „Fußgängerbrücke Zwettl #425”

Manchmal erkennt man erst lang nach der Aufnahme den Wert der Bilder oder hat erst nach Monaten Lust zur Ausarbeitung. Im Juli des vorigen Jahres machte ich mich mit öffentlichen Verkehrsmitteln (deren Angebot im Waldviertel übrigens erbärmlich schlecht ist) auf nach Krems um die Kunstmeile zu besuchen. Dabei musste ich in Zwettl in aller Früh recht lange auf meinen Bus warten. Ich nutze diese Wartezeit um die Fahrrad- und Fußgängerbrücke über die Zwettl zu fotografieren. Weiterlesen

Nebel

Bestes Fotografierwetter heute, optisch gesehen. Ansonsten ist die kalte Feuchtigkeit nicht sehr angenehm, wenn man mit Stativ und weitem Winkel unterwegs ist.

Allee bei Klein-Reichenbach

Wenn man auf der niederösterreichischen Bundesstraße 2 Richtung Gmünd fährt, sieht man rechter Hand bald nach Schwarzenau eine alte Allee. Sie führt nach Klein-Reichenbach und beeindruckt mich immer wieder. Schon vor Jahren ist sie mir aufgefallen, und immer wieder höre ich auch von anderen, wie wunderschön doch diese Allee sei. Weiterlesen