Die Welt ist in mir

… „Mein” Verstand beharrt aber mit unglaublicher Dickfelligkeit auf eine andere Sichtweise.
In etwa (sehr simplifiziert gesagt):

Hilfe.
Wirklich: Habt ihr eventuell irgendeine Hilfe für mich, dass dieses hartnäckige Lügenmärchen seine Macht verliert?

Be am 20. Jänner 2006 um 22:54

Mir ist die Ansicht, dass sich die Welt in mir befindet, inzwischen die ganz vertraute und selbstverständliche geworden.

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Ich will nicht sagen, dass sie richtig sei oder gar die Wahrheit, denn was ist schon wirklich wahr, was man mit Worten sagen könnte, aber sie ist aufrichtig in dem Sinne, dass sie meinem Empfinden besser entspricht, als die Aussage, ich sei in der Welt.

„Wenn kümmert's”, könnte man mit Ramesh fragen; ein Neugeborenes macht sich solche Gedanken nicht. Es hat keinen Begriff von „Ich”, „Welt” oder wer wo drin sei und schon gar nicht warum.

Wenn ich nicht überlege, nicht nachdenke (hinten nach denke), sondern jetzt den Moment betrachte, dann ist die ganze für mich sichtbare Welt in mir, jedenfalls erscheint sie in mir, und ob es sonst noch etwas gibt, das kann ich nicht wissen und ist mir auch egal. Denke ich an Sonst-noch-was, erscheint dieser Gedanke in mir. Jede Wahrnehmung ist nur in mir, ja sogar der Gedanke, dass da ein Ich wäre und eine Welt und das Ich in der Welt, auch dieser Gedanke erscheint in mir und wird von mir wahrgenommen. Alles, was ich weiß, ist in mir. Woher es kommt? – Das kann ich nicht wissen. Ich kann an Platons Ideenwelt glauben (war doch Platon, oder?), an höhere Sphären, Ätherkörper, Kausalwelten, an den kapitalistischen Materialismus oder auch an Chögyam Trungpas spirituellen Materialismus, aber dieser oder jener Glaube, dieses Konzept, dieses Gedankenbündel wird von mir, in mir wahrgenommen. Meine jetzige, unmittelbare, ganz subjektive Erfahrung ist, dass jede Wahrnehmung in mir ist. Und Gedanken müssen genauso wahrgenommen werden wie Rindsgulasch, damit sie da sind. Alles, was es gibt (was gegeben ist), ist in mir. Jede Wahrnehmung, jeder Gedanke, jeder Begriff. Jeder gedachte, gefühlte, erlebte Gott ist in mir, ja sogar das berühmte Nichts ist in mir. Ich bin alles, und nichts ist außer mir, nämlich überhaupt nichts. Sobald ich Nicht-Ich denke, erlebe, empfinde, kann es wiederum nur in mir erlebt, empfunden, gedacht werden und ist damit nicht Nicht-Ich. Nicht-Ich ist in diesem Sinne für mich gar nicht mehr möglich.

Das ist kein Beweis, schon gar kein logischer, das ist einfach eine Beschreibung, mehr poetisch als technisch, und nicht die Wahrheit.

Subhash am 21. Jänner 2006 um 15:05