Immer schon hingegeben


Wer wirklich erfahren hat (und nicht nur nachplappert), dass ALLES ein Geschenk ist, der lehnt nichts ab.

Elisabeth am 4. November 2002 um 12:38 - Beginn
 

...auch nicht die Ablehnung, wenn sie da ist (denn dann ist auch sie ein Geschenk)

Mimi am 10. Mai 2002 um 14:27 - Beginn
 

Die eigene Ablehnung gewisser Aspekte des Lebens als Manifestation des EINEN zu definieren, zeugt von der Hilflosigkeit, die man als Marionette Gottes allerdings wirklich so erlebten dürfte.

Elisabeth am 4. November 2002 um 12:38 - Ende
 

Hilflosigkeit scheint für dich etwas zu sein, was dir Angst macht, diese Angst kenn ich auch.

Nur war für mich genau der Moment, als ich mich am hilflosesten fühlte, so hilflos, dass ich jeden Kampf einfach nur noch aufgeben konnte, ein Moment großer Gnade. In dem Moment verschwand auch das Gefühl der Hilflosigkeit und es war einfach das da, was da war.

Dem "gegenüber", was ich bin, bin ich völlig ausgeliefert. Jedem Moment genau so, wie er sich gerade jetzt zeigt, bin ich völlig ausgeliefert: In dem Moment, in dem irgend etwas wahrgenommen wird, ist die Wahrnehmung schon geschehen. In dem Moment in dem ein Gedanke auftaucht, ist er schon gedacht.

Oder anders gesagt: Wir sind hingegeben in jedem Moment, vollständig, in alles hinein, was sich zeigt.

Dieses Hingegebensein nenne ich Liebe oder Leben... es ist ein Geheimnis, das ich nicht verstehe, ein ewiges Zerfließen ohne je zerflossen zu sein, ein gefasst werden in Begrenzungen ohne je begrenzt zu werden... oh je, jetzt wird's wieder poetisch unverständlich, wo es doch so alltäglich einfach ist.

Mit dem Sehen dieser Hilflosigkeit, oder ich nenn' es hier lieber Hingabe, ist jetzt nicht gemeint, dass wir nur noch untätig auf dem Sofa sitzen und vor uns hinbeten: "Ich kann ja eh nichts tun." Es bedeutet nicht, dass nichts mehr versucht oder nichts mehr getan wird.

Es bedeutet nicht mal, dass keine Ablehnung mehr gegen irgend etwas vorhanden sein kann oder dass nicht mehr versucht wird etwas zu ändern. Es bedeutet nur, dass ist, was ist.

(Da fällt mir Norberts: A rose is a rose is a rose... ein :-) ).
Liebe Grüße
Mimi

Mimi am 4. November 2002 um 14:27 - Ende
 
Ich fühle mich ganz und gar nicht hilflos. Ich habe Hilfe, wo ich gehe und stehe, wenn ich mich nur dafür öffne. In jedem Menschen steckt ein Engel, der mir hilft, es gibt so wundervolle Bücher, Erlebnisse, Träume, Gespräche mit Gott.

Elisabeth am 4. November 2002 um 16:25 - Beginn
 
Das, wovon du hier sprichst, kenn ich auch.
Ich sprach aber nicht von der Hilflosigkeit in dem Sinne, dass ich das Gefühl habe keine Hilfe zu kriegen, sondern davon nicht mehr kämpfen zu können gegen das, was ist, oder man kann es auch Wehrlosigkeit nennen.

Mimi am 4. November 2002 um 19:29 - Beginn
 
Ich habe den freien Willen, mir helfen zu lassen oder diese Hilfe erst gar nicht zu erkennen.
 
Kannst du bewusst wählen, eine Hilfe erst gar nicht zu erkennen?
 
Was nützt mir denn die ganze Hingabe, wenn ich sowieso keine Wahl habe und alles nach Gottes Willen geschieht? Das ist doch keine Hingabe mehr.
 
Ja, so lange ich glaube, etwas zu haben, was ich noch zurückhalten, für mich behalten möchte oder kann, so lange ist Hingabe als Tun etwas Sinnvolles und Befreiendes.

Aber letztendlich wird auch noch die Hingabe selbst genommen im Erkennen, dass ich nie etwas zurückhalten konnte, dass ich nichts habe, das ich hingeben könnte, da ich hingegeben bin in allem und ich mich nicht mal mehr der Hingabe rühmen kann.
 
Hingabe geschieht erst, wenn ich mich entscheide, nicht mehr meinem Willen zu gehorchen, sondern seinem.
 
Also siehst du Hingabe so, dass du deinem Willen folgst, seinem Willen zu folgen?
 
Insofern halte ich das mit dem nicht vorhandenen freien Willen für eine schöne geistige Strategie, die unserer Verantwortung für uns und die Welt nicht gerecht wird.
Alles Liebe
Elisabeth

Elisabeth am 4. November 2002 um 16:25 - Ende
 
Ja, wenn man es so versteht, dass mich die ganze Sache, die ganze Welt und wie das hier läuft nichts angeht, weil ja Gott und nicht ich die ganzen Dinge hier in der Hand hat.

Solange du dich und IHN und dich und die Welt, die du siehst, als getrennte Dinge siehst, so können die Aussagen, die hier in diesem Forum gemacht werden schon so verstanden werden und dein Einwand ist in dem Sinne verständlich.

Doch wenn die ganze Welt, die du siehst, in dem geschieht, was du BIST, kannst du nicht sagen, dass dich das, was du siehst, nichts angeht. Du kannst nicht sagen: Die Welt ist da draussen und ich bin anderswo.
Kein Blatt siehst du zu Boden fallen ohne DICH.
Liebe Grüße
Mimi

Mimi am 4. November 2002 um 19:29 - Ende